Dezember 11
Tis the season to be jolly – falalalala lala lala
Nach Thanksgiving, dem vierten Donnerstag im November, beginnt in den USA die Vorweihnachtszeit - mit aufwendigen Dekorationen, üppigen Festessen und natürlich dem Weihnachtsshopping!
Am Black Friday ergattern viele Amerikaner schon die ersten Weihnachtsgeschenke. Und am Wochenende nach Thanksgiving darf endlich weihnachtlich geschmückt werden! Die einzelnen Bräuche können sich in den USA regional natürlich stark unterscheiden – je nach Glaubensrichtung, regionalen Gegebenheiten oder auch Traditionen, die Einwanderer aus verschiedenen Ländern mitgebracht haben. Eines bleibt jedoch gleich – die Amerikaner sind wahre Weihnachtsfans! Gingerbread Houses, Mistletoe und Caroling sind unter anderem feste Bestandteile der Vorweihnachtszeit.
Weihnachtsdekoration / Christmas lights
Bigger is better – das trifft auch auf Weihnachten zu. Da man es in den USA für gewöhnlich eine Nummer größer liebt, glitzert es nicht nur in den Straßen und Einkaufszentren, sondern auch Wohnhäuser und Vorgärten verwandeln sich in wahre Weihnachts-Wunderwelten.
Viele Häuser werden mit Figuren und Lichterketten geschmückt, Tannenkränze mit großen Schleifen hängen an Türen und Fenstern, überdimensionale Zuckerstangen, Rentiere oder Schneemänner sitzen im Vorgarten. Dafür nehmen Weihnachts-Fans sogar Stromrechnungen von mehreren Tausend Dollar in Kauf. Es ist nicht unüblich, dass Familien gemeinsam im Auto durch die Nachbarschaft fahren, um die „Christmas Lights“ zu bewundern.
Die Freude am Dekorieren macht nicht vor der Türschwelle halt, sondern zaubert auch im Inneren der amerikanischen Häuser festliche Stimmung. Im Wohnzimmer ist der Tannenbaum neben dem Kamin ein zentrales Element. Anders als bei uns in Deutschland hängen dort vermehrt bunte LED-Lichterketten. Auch ausgefallene und kitschige Ornamente in allen erdenklichen Farben und Formen kommen an den Baum. Als krönender Abschluss kommt das „topping of the tree“ - als aller letztes wird die Spitze auf den Baum gesetzt, meist in Form eines Sterns oder Engels, der eine besondere Bedeutung für die Familie hat.
Weihnachtsbaum / Tree lightning
Die wohl berühmteste Weihnachtsdekoration Amerikas ist der Baum am Rockefeller Center in New York City. Er bringt jedes Jahr rund 125 Millionen Menschen zum Staunen und ist in zahlreichen Filmen zu sehen. Die Tradition geht angeblich bis ins Jahr 1931 zurück, als Bauarbeiter zum ersten Mal einen kleinen, geschmückten Baum auf der Baustelle aufstellten. Heute misst der Rockefeller Center Christmas Tree stattliche 20-30 Meter und wird von mehr als 25.000 funkelnden Lichter geziert.
Viele Gemeinden und Städte organisieren jedes Jahr Anfang Dezember ein ganzes Event rund um den Tannenbaum. Das sogenannte „Tree lightning“ ist das erstmalige Einschalten der Lichter am Tannenbaum. Drum herum gibt es Essen & Trinken, Aktivitäten für Kinder oder sogar eine Weihnachtsparade.
Weihnachtskarten / Season Greetings
Ein schöner Brauch ist das Versenden von Weihnachts-Grußkarten an Familie und Freunde. Viele Amerikaner machen dafür ein alljährliches Weihnachtsfoto von der ganzen Familie inklusive Haustiere und drucken dieses auf eine individuelle Christmas Card. Allein zwischen Thanksgiving und Neujahr liefert der US Postal Service fast 15 Milliarden Briefe und Karten aus, dazu kommen noch etwa 910 Millionen Pakete.
Kinder können übrigens ihren Letter for Santa mit den Weihnachtswünschen an die Postleitzahl H0H0H0 senden. Die Briefe werden sogar von Angestellten der kanadischen Post beantwortet.
Weihnachtsbummel / Meet Santa
Weihnachtsmärkte wie in Deutschland gibt es in den USA eher nicht. Schlittschuhlaufen, Marshmallows und Bummeln gehen aber auch ohne Weihnachtsmarkt: nämlich in den großen Shopping Malls. Dort ist alles üppig geschmückt, es gibt Schlittschuhbahnen, Kinderspiele und natürlich die „Meet Santa“ Aktion, meist am Wochenende. Jedes Kaufhaus engagiert dafür einen eigenen Santa Claus, der auf einem großen Stuhl vor einer pompös geschmückten Weihnachttsszene die Kinder begrüßt und sie nach ihren Wünschen frägt – dort entsteht dann das traditionelle Foto mit Santa fürs Familienfotoalbum.
Weihnachtsmorgen / Christmas Eve
In den USA wird Weihnachten erst am Morgen des 25. Dezember gefeiert – am Christmas Day. An diesem Feiertag kommt die ganze Familie zusammen, weshalb die Tage vor dem 25. Dezember zu den wichtigsten Reisetagen in den USA gehören. Kurzfristig einen Flug zu bekommen ist kaum möglich.
Am Abend des 24. Dezember, dem Christmas Eve, gehen viele Familien gemeinsam in die Kirche oder verbringen die Zeit mit ihren Liebsten und angereisten Verwandten. Die Kinder stellen vor dem ins-Bett-gehen „Milk & Cookies“ für Santa bereit, der in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember durch den Kamin gerutscht kommt und die Geschenke bringt. Diese werden nicht nur unter dem Tannenbaum, sondern auch in die am Kamin hängenden „Stockings“ (Weihnachtssocken) platziert. Am Morgen des 25sten zählen die meisten Kinder dann zu den Frühaufstehern – noch im Schlafanzug werden die Geschenke ausgepackt.
Weihnachtsessen / Christmas Dinner
Das traditionelle Weihnachtsessen unterscheidet sich nicht allzu sehr von dem, was an Thanksgiving auf den Tisch kommt: Ein goldbraun gebratener Truthahn nach Familienrezept! Aber auch andere Arten von Geflügel, ein schönes Stück Roastbeef oder Schinken sind beliebt. So zum Beispiel der Hickory Ham– ein Pökelschinken, gebacken und mit Honig glasiert.
Als Beilagen gibt es Süßkartoffeln, Auflauf aus grünen Bohnen, mit Knoblauch abgeschmeckter Kartoffelbrei und Bratensoße. Dazu werden selbstgebackene Brötchen, die klassischen Dinner rolls, sowie Cranberry Sauce serviert.
Das Christmas Dinner ist der krönende Abschluss des Christmas Days und wird in den Kreisen der Familie gefeiert.
Merry Christmas!
Mardi-gras
Fun Fact: In den Südstaaten und vor allem in New Orleans gibt es die Tradition, den Tannenbaum am 6. Januar im Zeichen des Karneval umzuschmücken. Am Dreikönigstag werden die Weihnachtskugeln gegen Mardi-Gras Ornamente ausgetauscht. Mardi Gras ist der dort gefeierte Karneval, der nach Weihnachten folgt. Deshalb weichen die Weihnachtskugeln den lilafarbenen, grünen und goldenen Ornamente in Form von Masken, Kronen, Narren, Königskuchenbabys und mehr. Es werden auch die auf den Paraden gesammelten Ketten aufgehängt.